Das Basso Monferrato von Moncalvo

Das Basso Monferrato von Moncalvo

Landschaft

Das Basso Monferrato von Moncalvo
Moncalvo, die kleinste Stadt Italiens, war die Hauptstadt des Marquisats des Monferrato, Wiege und Grab vieler Aleramiker und Paläologen, aber auch ein Lustgarten mit reichen Klöstern und fruchtbaren Hügeln, sowie Wahlheimat von Guglielmo Caccia, genannt „der Moncalvo“. Der Ort war auch ein dynamisches jüdisches Zentrum mit einer Synagoge und einem jüdischen Friedhof.
In Moncalvo wird Trommelball gespielt und jedes Jahr nimmt man am Pferderennen Palio di Asti teil, zwei der ältesten Traditionen dieser Hügel. Die Stadt vereint viele gastronomische Berühmtheiten des Piemonts in sich: Trüffel, Bollito (Kesselfleisch), Barbera-Wein und Olivenöl (einziger Anbau der Region). Hier ereignete sich das legendäre Treffen zwischen dem König Vittorio Emanuele II und der einzigen wahren Liebe seines Lebens, Rosa Vercellana, die er morganatisch heiratete. Von den Wachtürmen, die von der mächtigen Burg der Gonzaga erhalten sind, erblickt man eine Landschaft, die das Herz weitet und den Geist stärkt.

Los geht es ins benachbarte, landwirtschaftliche Penango, wo die vom Architekten Magnocavallo entworfene Pfarrkirche San Grato thront. Weiter geht es zum „rivalisierenden“ Ortsteil Cioccaro mit der ebenfalls von Magnocavallo entworfenen Pfarrkirche San Vittore, die auf einer romanischen, zum Teil noch erkennbaren Anlage errichtet wurde. Dann folgen wir der Kammstraße nach Grazzano Badoglio.

Grazzano Badoglio erinnert mit einem kleinen Historischen Museum an den Mitbürger und Marschall von Italien, Pietro Badoglio, während der Komplex der Pfarrkirche eines der bestgehüteten Geheimnisse des Monferrato wahrt: das Grab von Aleramo, dem legendären Helden. Er ritt drei Nächte und drei Tage ein Gebiet ab, auf dem er dann die Mark gründete, die er von Otto I erhalten hatte, dem er zuvor die Lieblingstochter Adelasia entführt hatte. Die ehemalige Benediktinerabtei San Salvatore ist heute zum Teil in die Pfarrkirche Santi Vittore e Corona integriert. Sie bewahrt ein Fresko des Moncalvo, das den im Gebet versunkenen Aleramo darstellt, zwei Steintafeln, die auf sein Grab hinweisen, zahlreiche Kunstwerken (von den Gemälden des Moncalvo über die des Pozzo bis zum Chorgestühl aus dem 16. Jh.) und einen römischen Grabsteins aus dem 2. Jahrhundert.

Kinder und Erwachsene spielen am Sonntag Trommelball, die Faustballversion des Monferrato, bei der der Ball mit einer Art Tamburin, dem „Tambass“, geschlagen wird. Gespielt wird an der Stadtmauer, die eine der Konstanten dieser mittelalterlichen Dörfer ist, in denen die Bastionen oft die einzigen Überreste der Festungen sind.

Durch die gleichbleibende Landschaft geht es nach Casorzo Monferrato, das für seinen Malvasia bekannt ist. Erwähnenswert ist die kuriose, ursprünglich romanische Kirche San Giorgio und Madonna delle Grazie, die im 19. Jahrhundert im palladianischen Stil umgebaut wurde. Die Pfarrkirche San Vincenzo ist hingegen ein schönes Beispiel des Spätbarocks des Magnocavallo und bewahrt Werke des Moncalvo.

Von Casorzo Monferrato geht es leicht auf und ab nach Grana Monferrato mit der stattlichen, barocken Pfarrkirche. Es besteht aus wenigen, engen Straßen, die dann über den Kamm entweder nach Montemagno (siehe Route Basso Monferrato von Castagnole) oder Calliano Monferrato verlaufen. In Grana Monferrato sind das kleine Museo di Arredi e Arte Sacra (Museum der Kirchengeräte und der sakralen Kunst) und die aussichtsreiche, ursprünglich romanische Friedhofskirche Santa Maria erwähnenswert.

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Das Basso Monferrato von Castagnole

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Von der mächtigen Festung von Calliano Monferrato, dem Rückzugsort des großen Bühnenbildners Eugenio Guglielminetti, bleibt nur die Erinnerung. Sie wurde in den französisch-spanischen Kriegen des 17. Jahrhunderts zerstört und man sieht nur noch wenige Bastionen um die Aussichtsesplanade knapp oberhalb der Pfarrkirche. Der mittelalterliche Ortskern lässt sich hingegen gut erkennen. Schön ist die romanische, ehemals dreischiffige Kirche San Pietro mit der ursprünglichen Apsis aus dem 9. Jahrhundert, aber einer Fassade aus dem 19. Jahrhundert. In der Pfarrkirche befindet sich ein Altar des Architekten Vittone und ein von Bonzanigo geschnitzter Chor neben zahlreichen Werken des Moncalvo und einem Christus aus Holz (15. Jh.). Aber der Ruhm Calliano Monferratos geht durch den Magen: Agnolotti mit geschmortem Eselsfleisch, ein seltenes und besonders schmackhaftes, typisches Gericht.

Es geht hinab in den letzten Teil des Valle Versa nach Castell’Alfero mit dem barocken Schloss der Grafen Amico, Meisterwerk (mit Piovà Massaia, siehe Route Romanik von Montechiaro d‘Asti) von Benedetto Alfieri. Zusammen mit der Pfarrkirche ziert es den ältesten Teil der Vorburg.

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Romanico Da Montechiaro

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Es bietet eine herrliche Aussicht über das Monferrato und ist Sitz des Rathauses und ‚L Ciar, eines Bauernmuseums. Der von den mächtigen Stadtmauern eingefasste Rest des Orts lohnt einen Spaziergang, den man auch auf die lieblichen Ortsteile Serra Perno und Callianetto ausdehnen kann. Hier auf dem offenen Land befindet sich noch immer der rettende Unterschlupf zweier Puppenspieler aus Turin, die wegen einer napoleonischen Satire gesucht wurden. Die beiden erfanden die piemontesische Maske Gianduja und wurden in einer Hütte im Wald von der patriotischen Familie De Rolandis aufgenommen, deren Sohn Giovanni Battista die italienische Trikolore erfunden haben soll.

Auf dem Weg nach Frinco machen wir unbedingt Halt an der schönen, kleinen Kirche Madonna della Neve, deren Apsis und Teile des Kirchturms noch romanisch sind. Dieser friedliche, einsame Ort bietet einen herrlichen Ausblick über die zauberhafte Bauernlandschaft. Frinco „hängt“ praktisch an seiner tausend Jahre alten, mächtigen, privaten Burgfeste, die viel von der finsteren Befestigungsanlage der Turco bewahrt. Der Name des Ortes ist wie bei vielen anderen in der Umgebung (Tonco, Zanco, Rinco, Ranco) langobardischen Ursprungs, so wie viele der ältesten Lehen des Monferrato.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Valle Versa liegt Tonco, ein weiteres, schönes Bauerndorf, dessen unverwechselbares Profil vom spitzen Turm der Kirche geprägt wird. Im April findet hier die „Giostra del Pitu“ (das Ritterspiel des Truthahns) statt, eine uralte, hiesige Tradition mit Prozess und (Schein) Hinrichtung des armen Federviehs.

Von Tonco geht es über den gewundenen Kamm an Alfiano Natta vorbei und durch die Hügel und Weinberge zurück zu den Bastionen von Moncalvo.

Text von Pietro Giovannini

 

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