Das Monferrato von Costigliole d’Asti

Das Monferrato von Costigliole d’Asti

Landschaft

Das Monferrato von Costigliole d’Asti

Die um das wuchtige Schloss der Asinari drapierte Altstadt von Costigliole d’Asti zählt zu den schönsten und wichtigsten Orten der Provinz, und hat schon sehr lange einen beinahe mythischen gastronomischen Ruf, weil hier eine bedeutende Seite im Kochbuch des Bel Paese geschrieben wurde.

Die Geografie von Costigliole d‘Asti ist komplex, mit einem Dutzend Ortsteilen, die kranzförmig um die Altstadt angeordnet sind, die etwas tiefer und versteckt gelegen ist. Ein Bummel durch die Altstadt mit ihren steilen Gassen und Treppen lohnt sich, denn sie ist reich an Kunstwerken: die Bruderschaftskirche San Gerolamo mit dem schönen Museo di Arte Sacra (Heligekunst Museum), und natürlich das Schloss, das im 19. Jahrhundert umgebaut wurde und eine schöne Prunktreppe des Juvarra aufweist. Hier haben das ICIF (Italian Culinary Institute for Foreigners) und das Consorzio Barbera d’Asti e Vini del Monferrato ihren Sitz.

Erwähnenswert sind in den vielen Ortsteilen die nahe gelegene Burg von Burio, eine finstere Festung, die in ihren Ursprüngen erhalten ist, die schöne Pfarrkirche Nostra Donna di Loreto mit einem Altar des Juvarra und der herrliche Aussichtspunkt auf dem Bricco Lù.

Wir tauchen ein in dieses Meer aus Weinbergen und nehmen die Straße nach Isola d’Asti. Es lohnt ein Abstecher hinauf zum kleinen Weiler Villa mit seinem Glockenturm (einziger Überrest der Burg) und dem schönen Palazzo Govone. In Mongardino gibt es den interessanten Weg der 13 Kapellen, der zur kleinen Wallfahrtskirche Beata Vergine führt. Das Land ringsum ist fruchtbar und ruhig, ebenso das Nachbardorf Vigliano d’Asti, das am Eingang des Val Tiglione liegt. Das Schloss der Monte in Vigliano d’Asti ist eher ein spätmittelalterliches Festes Haus mit einer aufgesetzten Fassade aus dem 19. Jahrhundert. Berühmt wurde der Ort durch seinen Untergrund, denn 1959 wurde hier ein außergewöhnlicher Wal gefunden (heute im Museo die Fossili – Fossilsmuseum in Asti, siehe Route Asti, Städtische Routen), ein intaktes, ganze 8 Meter langes Fossil aus dem Pliozän.

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Asti, das Viertel der Kathedrale

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Montegrosso erwartet uns nach wenigen Kilometern: eine Häuserpyramide über der das Schloss aufragt. Der wuchtige Ort beherrscht das weite Tal. Weiter geht es zum winzigen Montaldo Scarampi, mit einem Hang hochwertiger, historischer Rebsorten und dem Ausblick auf die Rocche der Trüffel.

Mombercelli ist die erste der vielen verschwundenen Burgen des Astigiano. Sehenswert ist die Sammlung moderner Kunst des MUSarMO. Erwähnenswert ist auch das Museo Storico della Vite e del Vino (Historisches Museum des Weinstocks und des Weins), eine Sammlung bäuerlicher Volkskunde. Die dreischiffige Pfarrkirche (17. Jh.) bewahrt ein Gemälde des Moncalvo. In der Altstadt steht die evangelische Bruderkirche, die von einer protestantischen Gemeinde errichtet wurde, die sich im 19. Jahrhundert gebildet hatte.

Nicht weit entfernt liegt das Dorf Belveglio. Das Schloss erinnert kaum noch an die alte ghibellinische Festung. Erwähnenswert ist Umberto Calosso, die italienische Stimme von Radio London während des Zweiten Weltkriegs und Intellektueller, Journalist, Politiker und Schriftsteller von internationalem Rang.

Wir fahren durch das kleine, schöne Tal von Fontanabuona (mit der gleichnamigen Wallfahrtskirche aus dem 16. Jh.) nach Castenuovo Calcea. Die Ruinen der Burg bilden die Kulisse des Orts. Hübsch ist die Pfarrkirche Santo Stefano (17. Jh.) aus unverputzten Ziegeln, sowie die Treppe der Brücke, die den mittelalterlichen Zugang nachbildet. Die schönste Überraschung des Orts ist allerdings der Art-Park La Court, ein Projekt unter der Leitung des großen Bühnenbildners Lele Luzzati, umgesetzt von Giancarlo Ferraris.

Die Landschaft ist hier eine fortwährende Ode an die Weinberge und die ländliche Architektur, die hier gut vertreten sind. Die Weiler zwischen den benachbarten Dörfern San Marzano Oliveto und Moasca sind Ausdruck des besten Weinlands des Monferrato. In San Marzano Oliveto steht das private Schloss der Asinari und bildet mit der Pfarrkirche einen harmonischen Platz mit Ausblick auf die Hügel. Das Schloss von Moasca war in der Nachkriegszeit fast verschwunden, wurde aber mit einem öffentlichen Projekt zu neuem Leben erweckt. Die unterirdischen Räumlichkeiten wurden saniert. Heute ist es Sitz des Museo delle Collezioni (Museums mit den Sammlungen) des Schriftstellers Davide Lajolo.

Moasca hat eine interessante Pfarrkirche und die Bruderschaftskirche San Rocco. Das Gleiche gilt für San Marzano Oliveto, wo sich auch noch ein kurioser, kleiner Waldensertempel befindet. In Moasca gibt es, ähnlich wie in Agliano Terme, eine Vogelschutzzone der LIPU in einem Feuchtgebiet (Riserva Naturale del Paludo e dei Rivi di Moasca) in der Nähe des Bachs Nizza (siehe Route Monferrato di Nizza).

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Das Monferrato von Nizza

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Unsere nächste Etappe ist Agliano Terme, ein weiterer Ort, der seine Burg im 17. Jahrhundert verloren hat. Die schöne Wallfahrtskirche Santuario dell’Annunciazione im Ortsteil Molizzo ist ein weiterer Aussichtspunkt und der Kurort Fons Salutis, der einzige des Astigiano, erinnert noch immer an den Glanz der Belle Époque. Die touristische Berufung des Orts wird von der hier ansässigen Scuola Alberghiera Astigiana bekräftigt. Sehenswert ist die Pfarrkirche San Giacomo Maggiore mit einer schönen Christusstatue aus Holz (15. Jh.). Obligatorischer Stopp in der ehemaligen Bruderschaft San Michele, dem BAart, der Weinhandlung und dem Kulturzentrum.

Um Calosso zu erreichen, kann man über Salere fahren oder noch besser über den Kamm, der von Moasca durch die Weinberge zum fruchtbaren Rodotiglia führt. In beiden Fällen kommt man nach Piana del Salto, direkt unter der mittelalterlichen Altstadt von Calosso, mit seiner Burg, il Museo Memorie di Futuro  und den zahlreichen, in den Sandstein gegrabenen Crotin, die bei der schönen „Fiera del Rapulé“ im Oktober gefeiert werden. Die Pfarrkirche San Martino hat ein schönes hölzernes Chorgestühl (18. Jh.) und der hübsche Ort mit seiner Cantina Comunale (Ortsvinithek) rühmt sich der seltenen, lokalen Rebsorte Gambarossa, auch Gamba di Pernice genannt. Aus ihr wird der Calosso DOC gemacht, der jüngste DOC-Wein des Piemonts. Schön ist auch der Aussichtspunkt Bric Crevacuore, gegenüber dem benachbarten Santo Stefano Belbo (siehe Route Langa des Moscato).

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Die Langa des Moscato

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Von Calosso erreicht man Castagnole delle Lanze, indem man hinab nach Boglietto und über die stark befahrene Provinzstraße fährt, oder sanfter durch das gegenüberliegende Castiglione Tinella und dann hinab nach Coazzolo. Das liebliche Dorf auf halber Hanghöhe bietet ein schönes Schloss, die aussichtsreiche, kleine Kirche Beata Maria Vergine del Carmine, die der englische Künstler David Tremlett bemalt hat, den Weinberg der Buntstifte und das Amphitheater mit Drahtfunk (siehe Route Langa des Barbaresco). Dann erreichen wir Castagnole delle Lanze, die Hauptstadt des Barbera.

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Die Langa des Barbaresco

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Der obere Dorf von Castagnole delle Lanze beherbergt einen historischen Stadtkern, der mit dem Parco della Rimembranza und dem Museumsweg, der dem Grafen Paolo Ballada di Saint Robert gewidmet ist, seinen Höhepunkt erreicht. Unter den Lindenbäumen spazieren und den Turm besichtigend, können Sie die Werke und Leidenschaften des Grafen entdecken, der ein Experte für Ballistik, Physik, Chemie, Botanik und Astronomie war und ein großer Bergsteiger war (er war einer der Gründer des CAI mit Quintino Sella). Vom Turm, der im 19. Jahrhundert erbaut wurde, haben Sie einen unvergesslichen Blick auf die Landschaft. Es lohnt sich, zu Fuß um die große Pfarrkirche San Pietro herumzugehen, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde, aber im 20. Jahrhundert eine neue Fassade erhielt. Besonders sehenswert sind der barocke Altar und die Balustrade. Auch die Bruderschaft der Weißen Brüder ist sehenswert, ebenso wie die wichtigen Adelspaläste, die alle restauriert und bewohnt sind.

Es geht zurück nach Costigliole d’Asti über die Panoramastraße der Annunziata, die noch einmal über ein Meer aus Weinbergen dahinfliegt, von dem man wünscht, es möge nie enden.

Text von Pietro Giovannini

 

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