Das Roero von Bra

Das Roero von Bra

Landschaft

Das Roero von Bra

Bra, die ehemalige Burg der De Brayda, ist der perfekte Ausgangspunkt, um die komplizierte Geografie der Rocche des oberen Roero zu erforschen, indem man gemächlich durch Wälder und über Felder zieht, die einst der „Strand“ eines urzeitlichen Arms der Adria waren, der die ganze heutige Po-Ebene einnahm.

Und die Hochebene von Turin war die prähistorische Küste dieses Meeres. Die Landschaft des Roero unterscheidet sich deutlich von der der Langhe. Die Hügel sind spitz, rau und nah beieinanderliegend. An Stelle der Monokultur des Weinbaus herrscht hier eine gemischte Landwirtschaft vor.

Vom hübschen Barockstädtchen Bra (Route: der barocke „Geschmack“ von Bra), dem Zentrum dieses Teils des Roero, geht es nach Pocapaglia, einer kleinen Gemeinde, die auf einer enormen Anhöhe liegt. Die Burg wurde von den Falletti errichtet und dann vom Hofarchitekten der Savoyer, Juvarra, umgebaut. Hier wurde vor rund 300 Jahren Michela, eine arme Frau aus Barolo, der Hexerei beschuldigt. Sie ist als Masca Micilina in die Geschichte eingegangen. Ihr wurde der Prozess gemacht und man hängte und verbrannte sie als Hexe. Sie war wahrscheinlich die letzte Frau, die in Italien verbrannt wurde. Hier kann man einen ersten Blick auf die Rocche werfen, die dank des Felsens des Eremiten, der hier über dem Abgrund lebte, von einem Hauch des Mysteriösen umgeben sind. Das den Felsen und den Hexen gewidmete „Ecomuseo Rocche e Masche (Ökomuseum der Felsen und der Rocche)“ erzählt die Geschichte dieser Hügel.

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Der barocke „Geschmack“ von Bra

Der barocke „Geschmack“ von Bra

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Hinter Pocapaglia erwartet uns die erste der vielen erhaltenen Festungen: das Schloss der Roero in Monticello d’Alba. Es hat die mächtigen Formen der Festung bewahrt, während die Innenräume in einen Adelssitz verwandelt wurden, und belegt die Anwesenheit der adligen Familie aus Asti in einem Großteil des Gebiets, das heute ihren Namen trägt (früher war es als Astisio bekannt). In Monticello d’Alba lohnt sich die kleine Friedhofskapelle San Ponzio, die zu den ältesten der Gegend zählt und seltene Fresken aus dem 10., 11. und 14. Jahrhundert bewahrt, sowie „Frammenti“, eine Installation zeitgenössischer Kunst von Valerio Berruti.

Eine weitere Etappe von großem künstlerischem Wert ist das Oratorium San Francesco in Santa Vittoria d’Alba. Es bewahrt einen Zyklus von 19 Passionsszenen, die auf die Zeit zwischen dem Ende des 15. und den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts datiert sind. Dann sollte man unbedingt auf den großen Turm steigen, der dem von Barbaresco gleicht, aber oben ein Dach hat, und die Gipsfigurensammlung des Bildhauers Gioachino Chiesa, während weiter unten die königlichen Weinkellereien, die Reali Cantine, liegen. Carlo Alberto brauchte sie für seine Experimente mit dem Spumante der Gebrüder Cinzano. Neben den Weinkellereien befindet sich die „Glass Collection“, eine der bedeutendsten Sammlungen von Gläsern weltweit.

Vom Valle Tanaro geht es hinüber in das Tal des Riddone. Der liebliche Bach fließt durch Corneliano d’Alba und Piobesi d’Alba. Hier ist die bäuerliche Landschaft besonders harmonisch und erholsam. Vor uns ragt der seltene, zehneckige Turm von Corneliano d’Alba auf, der saniert über die roten Häuser der Altstadt wacht. Ein Triumphbogen feiert die Rückkehr der Savoyer nach der Herrschaft Napoleons.

Nun biegen wir in das Seitental ab, das Corneliano d’Alba mit Canale (Route: das Roero von Canale) verbindet und an den bedeutendsten Rocche entlangführt. Die nächsten Orte liegen alle, eingezwängt zwischen der Hochebene und der Schlucht, an der imaginären, prähistorischen „Küste“. Wir erreichen Santo Stefano Roero, ein Dorf, das seinen Turm an die Erosion der nahe gelegenen, fjordartigen Calanchi verloren hat. Von hier aus geht es zuerst nach Monteu Roero mit seinem schönen, aber privaten Schloss, und dann nach Montaldo Roero. Hier sind die romanische Pfarrkirche und der Aussichtspunkt des hohen, runden Turms erwähnenswert.

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Roero Di Canale

Roero Di Canale

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Von der sogenannten „Ponte dei Sapori“, der Brücke des Geschmacks, hat man eine gute Sicht auf die Schlösser von Monteu Roero und Baldissero d’Alba, unserer nächsten Etappe. Das neogotische, malerische Gebäude ist in Privatbesitz und entstand durch den Umbau der ehemaligen Burg. Ähnlich faszinierend ist die romanische Apsis der Kirche Sant’Antonino, die heute im Wald steht und ein Beleg dafür ist, das hier einst eine mittelalterliche Straße vorbeiführte. Baldissero d’Alba ist wie das benachbarte Sommariva Perno berühmt für seine leckeren Erdbeeren.

Die letzte Etappe dieses Millionen Jahre alten Strandes ist nun Sommariva Perno, ein stimmungsvolles, kleines Dorf mit dem Schloss der Mirafiori, das der Bela Rosin gehörte. Rosa Vercellana war die morganatische Gattin von Vittorio Emanuele II. Der nahe gelegene, große Parco Forestale del Roero (Roero Forest Park), mehr als 100 Hektar ist eine grüne Lunge, in der man die unberührte Natur und die Biodiversität des Roero genießen kann.

Von Sommariva Perno geht es ins Pianalto, das die Provinzen Cuneo, Turin und Asti miteinander verbindet, vor allem im Bereich der Fischzucht. Die begehrte, buckelige Goldschleie, Tinca Gobba Dorata, wird hier in natürlichen Fischteichen gezüchtet. Die Landschaft ändert sich radikal: Der Boden wird rot und bestellte Felder wechseln sich mit Wäldern ab. Aber zuerst geht es nach Ceresole d’Alba, dem letzten Ort der Provinz Cuneo, das berühmt ist für eine Schlacht zwischen Franzosen und Spaniern im Jahr 1544, die im ganz neuen Museo della Battaglia (Schlachtsmuseum) erzählt wird. In der nähe kann man auch das Schloss der Roero finden.

Nun wird es Zeit für Sommariva del Bosco, einen etwas größeren und lebhaften Ort, der reich an Kirchen und Bruderschaftskirchen ist, darunter die schmucke Barockkirche San Sebastiano. Sehenswert ist auch das spektakuläre, aber private Schloss der Seyssel d’Ax und der Märchenweg des Dornröschens (Bella Addormentata del Bosco). Wir machen noch einen letzten Halt in Sanfré mit seinem schönen Schloss der Isnardi und romanischen Spuren in der Apsis der kleinen Kirche Santissima Trinità, die allerdings in Privatbesitz ist. Zurück in die Stadt geht es durch die Ortsteile Saliceto und America dei Boschi.

Text von Pietro Giovannini
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