Die Alta Langa des Belbo

Die Alta Langa des Belbo

Landschaft

Die Alta Langa des Belbo

 

 
Die Alta Langa des Belbo ist das grüne Herz dieser Gegend. Hier fließt der Belbo, der typischste Fluss der Langhe. Seine Quellen sind ein Naturschutzgebiet, eine einzigartige, sehenswerte Umgebung. Folgt man dem Flusslauf, dann verschwindet die Straße und der Fluss fließt wild zwischen steilen Sandsteinwänden und Wäldern dahin, die nur gelegentlich von Mühlen und wenigen Brücken, die die beiden Talseiten verbinden, unterbrochen werden.

Unsere Route beginnt in Bossolasco, einem hübschen Dorf mit einer alten Tradition der Gastfreundschaft, die schon durch die tausend Rosen ausgedrückt wird, die den Besucher vor den Häusern begrüßen. Die Pfarrkirche bewahrt eine schöne Atmosphäre im Innern, ebenso wie der Palazzo Balestrino aus dem 17. Jahrhundert, der noch Spuren der Renaissance aufweist. Viele Kirchen stehen an Aussichtspunkten, darunter San Rocco am südlichen Ortseingang und Santa Maria Maddalena, die den kleinen Ortsteil Bossolaschetto behütet, der steil oberhalb des Belbo liegt. Kurz darauf erreichen wir Serravalle Langhe, mit seinem „Zwilling“, dem Ortsteil Villa, und der romanischen Kirche San Michele Arcangelo, mit ihrer Barockfassade. Der Ort auf der Hügelkuppe blickt auf die Langa und das ehemalige Oratorium San Michele, das heute von den Malereien des David Tremlett verziert wird, der seine dick aufgetragenen Farben gekonnt an die lebhaften, mittelalterlichen Fresken angepasst hat.

Es folgen drei winzige Dörfer, ein Destillat der reinen Langa: Cerretto LangheArguello und Albaretto della Torre. Das erste wird aufgrund seiner Faustballtradition, dem Hauptsport dieser zum Meer ansteigenden Hügel, „Pais der balon (Dorf des Balon)“ genannt. Es empfängt uns mit seiner von Schellino entworfenen Pfarrkirche, dem Stadttorturm und dem alten Friedhof, der an die Anthologie von Spoon River erinnert. Das Dorf blickt von seiner Anhöhe auf sein Ebenbild Arguello, auch „Pais der cucu (Kuckucksdorf)“ genannt, wegen der hier herrschenden Ruhe. Anmutig sind die alte Kirche San Frontiniano (ursprünglich aus dem 10. Jh.) und die kleine, aussichtsreiche Kirche San Michele gegenüber dem Dorf Cerretto Langhe. Und schließlich erreichen wir Albaretto della Torre mit dem Turm der Del Carretto, der einen unbezahlbaren Ausblick bietet: zum einen über die Langa des Barolo, zum anderen über die höheren Hügel.

Weiter geht es nach Lequio Berria, das Dorf, in dem der letzte Geigenbauer der berühmten Turiner Schule, Giovanni Pressenda, geboren wurde. Im Ort gibt es eine seltene, italienisch-russische Sammlung von weichen Pastellbildern, die heute rund hundert Bilder umfasst. Von den Ruinen der ehemaligen Burg führen uns Bildstöcke zur Wallfahrtskirche Madonna della Neve, einem romantischen Aussichtsbalkon auf das Tal des Wildbachs Berria, eine wilde, kleine Schlucht, die diesen Hang vom winzigen Weiler Borgomale trennt. Um dorthin zu gelangen, passieren wir allerdings Benevello, mit seiner Burg und der kleinen Landkapelle Santissima Annunziata, in der sich der Legende nach der Heilige Franziskus aufgehalten hat. Ein letzter Abstecher führt uns über einen Grat in Richtung Cascina Della Langa, Cascina del Pavaglione und San Bovo, drei besonders typische Orte Fenoglios, die in seinen Büchern „Der Partisan Johnny“ und „Das Unglück“ vorkommen. Der gewundene Weg bergab täuscht: Borgomale, mit seiner legendenumwobenen Burg und seinen drei Pflasterstraßen, scheint unten zu liegen. Wenn man sich allerdings vom Belbo nähert, liegt es auf einer uneinnehmbaren Anhöhe. Die Geografie ist hier vielschichtig und faszinierend, eben weil man nie zweimal dieselbe Perspektive einnimmt. 

Wir erreichen Ponte Belbo, die Brücke über den Fluss, und gleich darauf geht es den gegenüberliegenden, sanften und sonnigen Hang hinauf, der sich mit seinen Anbauterrassen und alten Bauernhöfen von Castino nach Bosia erstreckt. In Castino gab es einst drei Klöster. Eine schmale Kammstraße führt uns zum mitten im Wald gelegenen Bosia. Über die bequeme Provinzstraße geht es wieder hinauf nach Cravanzana, einer der Hauptstädte der Haselnüsse (die andere ist Cortemilia), mit ihrem mächtigen Schloss, das über den Häusern der Altstadt aufragt. Wir befinden uns auf knapp 600 Metern Höhe, doch es geht noch weitere 100 Meter hinauf.

Das für seine Pilze berühmte Feisoglio erwartet uns mit der überraschenden Pfarrkirche San Lorenzo (15. Jh.). Von hier nach nach Niella Belbo sind es nur wenige Kilometer, aber das Tal öffnet sich nun wieder zu den Quellen des Belbo hin und vor allem zum langgestreckten Hügel von Mombarcaro. In Niella Belbo erwarten uns der schöne Aussichtsturm, die Pfarrkirche mit ihren spätgotischen Fresken und ein Stadttor. Zu Beginn des letzten, langen Anstiegs wacht die Madonna dei Monti über allem. Sie ist eine der beliebtesten Wallfahrtskirchen der Langhe. Für weniger gläubige, aber romantische Besucher führt ein Kammsträßchen zur „Spianata dell’Amore (Esplanade der Liebe)“, die mit Aberglauben, Legenden und einer aussichtsreichen Big Bench aufwartet. 

Nun wird es Zeit, den „Gipfel der Langhe“ auf fast 900 Metern über dem Meeresspiegel zu erklimmen. Von hier aus kann man an klaren Wintertagen tatsächlich das Meer am Horizont schimmern sehen, was den Namen des Orts rechtfertigt: Mombarcaro, der Berg (mons) von dem man die Schiffe (barche) sieht. Das beinahe vertikale Dorf mit seinen steilen Treppen und den Sternìe genannten Kieselsteinpflastersträßchen hat ein schönes Museo Storico (Historisches Museum) und einen sehenswerten Freskenzyklus in der Kirche San Rocco. Und dann sind da noch das verlorene Dorf Lunetta, mit seinen Steinhäusern der Archetyp jedes armen, aber magischen Weilers, und die mittelalterliche Brücke mit der ehemaligen Mühle, schon fast in Sichtweite der kleinen Kirche San Giovanni vor den Toren des Naturschutzgebiets des Belbo (von hier Route Alta Langa der Bormida, nach Camerana oder Route Alta Langa des Tanaro, nach Sale). 

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Die Alta Langa des Tanaro

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Es geht wieder hinauf, diesmal auf den Kamm der linken Talseite, und hinunter in Richtung San Benedetto Belbo, dem wahren Angelpunkt des Vordringens der Benediktiner in die Langa und der einzige Ort unserer Route, der in der Talsohle liegt. Dies ist der Ort Fenoglios schlechthin, Seelenort aller Fans von Fenoglio. Der Anstieg zum Passo della Bossola (waldige Kreuzung zwischen Route Langa des Dolcetto und Route Alta Langa des Tanaro) erlaubt einen Blick auf die versteckte Kapelle von Piani. Mit der Langa des „Unglücks“ vor unseren Augen beenden wir unsere Runde in Bossolasco

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Die Langa des Dolcetto

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Text von Pietro Giovannini
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