Sammlung zeitgenössischer Kunst Davide Lajolo
„...die Kultur ist das Ergebnis einer Geschichte, die vor uns beginnt und nach uns weitergeht. Mit unserer Geburt fügen wir uns in einen tausendjährigen Dialog ein, den unsere Vorfahren initiierten und der jeden Tag zwischen Gegenwart und Zukunft wechselt.“ (L. Lajolo)
Es spricht die Liebe einer Tochter aus den Worten von Laurana Lajolo in ihrer Einladung, die Sammlung „Art ‘900“ in Nizza Monferrato zu besuchen. Es ist dieses Modell der „menschlichen Großzügigkeit“, das ihr der Vater genetisch übertragen hat, aber vor allem durch sein Beispiel, sein Leben, seine Werke, seine Leidenschaft für die Kunst und sein soziales Engagement. Davide Lajolo wurde im sieben Kilometer von Nizza Monferrato entfernten Vinchio geboren. Er war Soldat, Partisan, Journalist, Schriftsteller, Politiker und vor allem ein großer Liebhaber der Kunst, jener Kunst, die seine Tochter und seine Enkelin heute großzügig der Gemeinde Nizza Monferrato für eine Dauerausstellung zur Verfügung gestellt haben, die eine regelrechte Anthologie der Avantgarde des 20. Jahrhunderts darstellt.
„Künstler sind Menschen, die mich anziehen: Tugenden und Fehler verlieren sich im Zauber, den sie zu erschaffen wissen.“ (D. Lajolo)
Hundert Werke – Gemälde und Skulpturen – und hinter jeder Arbeit eine Begegnung der Seelen, die im Zeichen der Kunst und der Freundschaft vereint bleiben: Lajolo, mit seiner starken Kultur und Sensibilität, rezensierte Ausstellungen und Kataloge, und die Autoren schenkten ihm aus Anerkennung etwas von sich, ein regelrechter „Austausch von Kreativität“, wie es seine Erbinnen auf den Punkt bringen. Die Ausstellung liest sich wie ein intimer Dialog zwischen dem Schriftsteller und seinen Freunden, den Malern und Bildhauern. Die Worte, die Davide Lajolo jedem einzelnen Autor widmete, begleiten die Besucher auf dem Rundgang und führen sie in jene Jahre der kulturellen Gärung, die auf den Zweiten Weltkrieg folgten. Hier finden sich große Namen, hier finden sich die Innovationen einer Epoche, die dem Horror entkommen wollte, und wer konnte diesen Geist der Wiedergeburt besser verstehen als ein schriftstellernder Partisan? Wer, wenn nicht Lajolo mit seiner Sensibilität, war in der Lage, ohne Vorurteile in das Herz und den Geist von Guttuso, Ligabue, Manzù, Bodini, Dova, Messina, Carrà, Sassu und vielen anderen einzutreten?
Eine vertrauliche Erzählung, die sich in neun Sektionen entwickelt, in der Kunst und Literatur aufeinanderfolgen und verschmelzen.
Davide Lajolo liebte Vinchio, aber auch Nizza Monferrato. Er pflegte sie als „meine Hauptstadt“ zu bezeichnen und die Stadt erwiderte mit der Verleihung des Ehrenbürgertitels. Diese besondere Verbindung geht auf den 23. April 1945 zurück, als Lajolo mit seinen Garibaldi-Partisanen in die Stadt eindrang und sie befreite. Seine Kunstsammlung befindet sich zusammen mit dem Palazzo del Gusto (Palazzo des Geschmacks) und der Enoteca Regionale di Nizza im historischen Palazzo Crova, in den Straßen, die UNESCO-Welterbe sind, und ist die perfekte Besiegelung einer Geschichte, die aus künstlerischem, kulturellem und zivilem Engagement besteht.
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