Es war eine Entdeckung. Wir waren nie zuvor hier; zwar oft in Italien, aber hier noch nie.

Wir kannten die großen Weine dieser Hügel, man findet sie auch bei uns in den Weingeschäften und zu großen Anlässen dürfen sie nie fehlen. Dank der Fernsehsendungen, die über italienische Spezialitäten berichten, wussten wir auch von der ausgezeichneten, lokalen Küche.

Eines Tages im letzten Frühjahr sprach ich mit den Eltern eines Klassenkameraden unserer kleinen Zwillingstöchter und wir kamen auf das Thema Urlaub zu sprechen. Sie erzählten, dass sie für gewöhnlich in diese Gegend hier kämen.

Sie waren so begeistert, dass ich einige Recherchen unternahm. Ein gemütliches Apartment in einem Agriturismo für zwei Wochen, mit Schwimmbad, viel offenem Raum, aber dennoch sicher, und der Möglichkeit, etwas mit unseren Kindern zu unternehmen: Wir haben vier! Eine jugendliche Tochter, einen Zehnjährigen und die sechsjährigen Zwillinge. Mit uns reist auch Ingeborg, unser hochgeschätztes Kindermädchen.

Also ein großes Haus: Wir sind zu siebt! Nachdem die Unterkunft auf halbem Weg zwischen den Städten Asti und Alba, im Gebiet der UNESCO-Landschaften, gebucht ist, wäre der Großteil erledigt. Von unserer Residenz aus sehen wir die Alpen und jeden Abend bewundern wir die Postkartensonnenuntergänge. Ringsumher sind Weinberge, Wälder und Naturschutzgebiete, wo wir angenehme Spaziergänge unternehmen. Hier gibt es Routen speziell für Familien, einfaches Trekking, nicht zu lang oder anstrengend, speziell entwickelt für kleine Wanderer, mit Picknickplätzen, Wasserstellen und Attraktionen, die das Wandern zum Vergnügen machen.

Ab und zu eine Radtour und noch Blumen sammeln und sich im Gras rollen, all das unter den wachsamen Augen Ingeborgs: glücklich, frei, mit neuen Freunden und mit einer goldigen Gesichtsfarbe, die die lebhaften, blauen Augen hervorhebt.

Hier in der Nähe haben wir auch einen außergewöhnlichen Lehrpark entdeckt, wo die Mädchen mit Holzspielzeug spielen, mit Schlamm kochen und Laubhütten bauen konnten, in absoluter Freiheit, während wir Großen uns auf einem der Picknickplätze mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigten.

Meine Frau kann sich endlich mal ausspannen. Sie liest und kümmert sich nicht groß ums Essen. Es gibt zahlreiche Alternativen: Restaurants, Trattorien, Osterien. Zu unserer großen Freude bieten sie alle die traditionellen, lokalen Menüs an, die an den Geschmack der Kleinsten angepasst sind: eine Vielzahl an Antipasti, frisch und leicht, zubereitet mit Gemüse direkt aus der Umgebung. Phantastisch! Nicht weit von unserer Unterkunft wohnt ein älteres Ehepaar. Wir verstehen sie kaum, aber sie sind sehr nett und haben uns einen Korb voller Gemüse aus ihrem Garten geschenkt: saftigste Tomaten, smaragdgrüne Zucchini, knackiger Salat und Aprikosen, die einen so intensiven Geschmack hatten, wie wir uns nie hätten träumen lassen.

Unnötig zu erwähnen, dass die Kinder nach so viel Aktivitäten früh schlafen gehen und wir genießen Abende im Kerzenschein bei einem guten Buch und noch besseren Weinen, die wir in einer der zahlreichen Weinkellereien am Ort entdeckt haben. Unsere Kinder haben so bei Spielen und Schatzsuchen auch etwas über Kultur und Kunst der Weinherstellung lernen können.
 

Die strategische Lage hat es uns auch ermöglicht, unseren Aufenthalt mit kulturellen Momenten zu würzen. Es gibt viele Orte zu besichtigen und interessante Museen, in denen der Besuch zum Spiel wird, aber auch zur Entdeckung, für die ganze Familie. Leider reichen zwei Wochen nicht für alles und so haben wir eine Burg ausgewählt, in der sich ein Museum befindet, das den Handwerken von einst gewidmet ist. Ein äußerst lehrreicher Besuch für unsere Kleinen: In ihren Augen schienen einige der alten Manufakturen direkt aus einem Fantasy-Roman entsprungen zu sein.

Den letzten Tag haben wir ganz intensiv auf einem Bauernhof verbracht, wo wir Obst von den Bäumen und Gemüse aus dem Garten ernteten, und dann haben wir alle zusammen unter der erfahrenen Regie der Hausherrin gekocht. Zum Abschluss noch ein tolles Trekking auf den Rücken kleiner Esel: Die Zwillinge wollten einen mit nach Hause nehmen und sie weinten untröstlich, weil sie den kleinen Esel Alfredo zurücklassen mussten.

Der schwierigste Moment, ihr könnt es euch denken, war jener, in dem wir das Ende des Urlaubs verkünden mussten. Unser aller Stimmung verdüsterte sich und die nunmehr goldbraunen Kleinen wollten sich nicht aus der Umarmung der adoptierten Großeltern, der Aprikosengroßeltern, lösen.

Bei unseren Ausflügen habe ich ein schönes, zum Verkauf stehendes Landhäuschen mit atemberaubender Aussicht entdeckt. Wer weiß? Ein Ferienhaus für uns und unsere Freunde wäre gar keine schlechte Idee.

Wir werden sicher wiederkommen und ich werde mich bei denen bedanken, die mir diese Hügel empfohlen haben.

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