
Die Romanik von Castelnuovo Don Bosco
Castelnuovo Don Bosco ist der Bezugspunkt für das ganze obere Astigiano, d.h. jener Teil mit den höchsten Erhebungen, die über dem Pianalto (Route: di Romanik von San Damiano d‘Asti, Roero di Canale) aufragen. In der Umgebung von Castelnuovo Don Bosco liegen etliche Täler (Versa, Rilate, Traversa). In dieser Landschaft verstecken sich die reichen, religiösen Zeugnisse der Romanik.
Das Ortszentrum erstreckt sich am Fuß des Hügels der Rivalba, die lange über den Ort herrschten, aber von ihrer starken Burg ist heute nur noch der hohe Turm erhalten, direkt neben der Wallfahrtskirche Madonna del Castello. Von hier geht es bergab, an der Pfarrkirche Sant’Andrea und an Barock- und Jugendstilpalazzos vorbei zur hübschen Kirche San Bartolomeo. Nicht ohne Grund sind dies die „Terre dei Santi Sociali“, Landstriche, in denen viele herausragende Vertreter der Turiner Kirche des 19. Jahrhunderts geboren wurden. Wer sich dafür interessiert, sollte unbedingt einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Santuario di Colle Don Bosco machen.
Castelnuovo Don Bosco wartet bereits mit den ersten romanischen Exemplaren dieser Route auf: von der kleinen Kirche Sant’Eusebio am Ortsrand bis zur winzigen Kirche Santa Maria di Cornareto in herrlicher, aussichtsreicher Lage, vielleicht einer der romantischsten Orte des Monferrato. Dies ist auch Weinland: In den umliegenden Orten wird der süße Malvasia di Castelnuovo Don Bosco als Stillwein oder Spumante erzeugt.
Wir verlassen Castelnuovo Dom Bosco in Richtung des Tals des Rio Traversa und erreichen Moncucco Torinese. Stand Castelnuovo Don Bosco für den Malvasia, so steht Moncucco Torinese für den Freisa, dem hier eine sympathische Bottega del Vino (Weinhandlung) gewidmet ist. Der Ort wird im wahrsten Sinn des Wortes von einem enormen Schloss beherrscht, das Sitz des Museo dei Gessi (Gipsmusem) ist. Erwähnenswert ist die neoklassizistische Pfarrkirche San Giovanni mit dem Hochaltar, ein Werk des genialen Filippo Juvarra.
Berzano di San Pietro erwartet uns bereits auf dem nächsten Hügel, wo die bisher vorherrschenden Weinberge im waldigen oberen Tal der Traversa abnehmen: Es ist ein kleines, sehr hoch gelegenes Bauerndorf. Sehenswert, und mit einem kleinen Spaziergang zu erreichen, ist die monumentale Flaumeiche, einer der historischen Bäume des Piemonts, sowie die schöne, kleine Landkirche San Giovanni.
Es ist an der Zeit, nach Albugnano hinaufzufahren, das auf 550 Meter Höhe liegt und somit der Gipfel unserer Route ist. Der Ort hat eine angenehme Atmosphäre, einen herrlichen Aussichtspunkt und architektonische Sehenswürdigkeiten, wie die Pfarrkirche San Giacomo und die romanische Friedhofskirche San Pietro. Nach Albugnano ist der einzige Nebbiolo benannt, der in der Provinz Asti erzeugt wird, ein körperreicher, eleganter Wein. Man kann das Wein bei der lokalen Enoteca Regionale (Regional Vinothek) probieren. Die Aussicht vom Belvedere von Albugnano zählt zu den schönsten des ganzen Monferrato.
Die nahe gelegene Abtei Santa Maria di Vezzolano ist das bedeutendste Monument der Provinz und ein Schmuckstück des ganzen Piemonts. Über Vezzolano kann man ein ganzes Buch schreiben, angefangen mit der romanischen Fassade, die nichts von der Schlichtheit der anderen Kirchen hat. Sie besteht aus drei Ordnungen aus Sandstein und Terrakotta und ist mit kleinen Säulen verziert. Der Innenraum macht sprachlos, vor allem der Lettner, der das Mittelschiff verschließt. In der wunderschönen, zweifarbigen Apsis treffen wir auf den Altar und auf zwei außergewöhnliche, bemalte Basreliefs (12. Jh.) an den Seiten des Mittelfensters. Ganz phantastisch sind die Fresken, die sich auf den sehenswerten Kreuzgang konzentrieren. Hier kann man den Kapitelsaal, die Ausstellungsräume und das Gästehaus betreten. Hinter dem Gebäudekomplex liegt ein Obstgarten, der die Harmonie des Ganzen vervollständigt.
Da wäre also Aramengo, ein weiteres von Wäldern und bestellten Feldern umgebenes Dorf, das aus zahlreichen Ortsteilen besteht: Gonengo mit der Wallfahrtskirche, Marmorito mit den Ruinen der Festung, Masio mit der romanischen Kirche San Giorgio. Der Ort bewahrt das Genie und Talent der Familie Nicola, denen die berühmteste Restaurierungswerkstatt Italiens gehört.
Nun geht es hinauf nach Tonengo mit dem abgelegenen, romanischen Landkirchlein San Michele, Moransengo mit dem schönen Schloss, in dessen Park Kunstausstellungen und sommerliche Konzerte stattfinden, und Robella, dessen Schloss einen jahrhundertealten Park hat. Der hübsche Ortsteil Cortiglione lohnt einen Besuch, ebenso die kleine Kirche auf dem Bric Macagnone. Weiter geht es nach Cocconato.
Das auch „Riviera del Monferrato“ genannte Dorf ist sehr hübsch. Die untere Piazza ist dem Handel gewidmet und die alte Straße führt hinauf in das mittelalterliche Viertel mit dem spätgotischen Rathaus, der alten Casa Martelletti, der Pfarrkirche Santa Maria (17. Jh.), der Kirche Santissima Trinità, der historischen Apotheke und dem Wachturm. Cocconato ist nicht nur für seinen Wein bekannt, sondern auch für den Robiola-Käse, die gekochte Salami des Monferrato und das kuriose Eselrennen Palio degli Asini.
Auf dem ausgedehnten Land lohnen: ein Besuch des Ortsteils Tuffo mit dem Palazzo Bottino, die Wallfahrtskirche der Madonnina und die ehemalige Pfarrkirche, heute Madonna della Neve, die auf einer Anhöhe zwischen zwei Zypressen steht.
Von Cocconato geht es steil bergab zur Provinzstraße, die gen Norden nach Casalborgone führt. Wir fahren nach Süden und hinauf zum kleinen Straßendorf Cerreto d’Asti, dem „Dorf der Rosen“, das einst befestigt war. Interessant ist die Pfarrkirche aus dem späten 16. Jahrhundert, deren Fassade gedreht wurde. Wirklich kurios ist die kleine Sternwarte. Die herrliche, kleine Kirche Sant’Andrea (11. Jh.) im Ortsteil Casaglio lohnt sich. Casaglio liegt auf einem Hügel zwischen Cerretto d’Asti und Passerano Marmorito, unserer nächsten Etappe, von der wir bereits das enorme Schloss der Radicati erkennen können. Es ist sicherlich das besterhaltene Gebäude des Monferrato. Das Dorf liegt am Fuß des Schlosses auf dem Westhang, der zu einem Spaziergang einlädt: Jenseits des Stadttores geht es über die Pflasterstraße zur ehemaligen Münze (heute Bücherei), zur Kapelle der Madonna, zu den Wachtürmen und den Gärten.
Hier erzählt jeder Hügel eine andere Geschichte: Marmorito, die befestigten Dörfer Primeglio (mit einem weiteren Schloss) und Schierano (mit dem Turm). Wir blicken auf die Wälder von Muscandia, die die romantischen, kleinen Burgdörfer Pino d’Asti (mit dem Museo del Legno - Holzmuseum) und Mondonio umgeben, unsere letzten Etappen, bevor es zurück nach Castelnuovo Don Bosco geht. Von Mondonio machen wir noch einen Abstecher zum winzigen, alten Kirchlein Santa Maria di Raseto, das noch immer berührt und ein weiteres Zeugnis der Geschichte und des Glaubens dieses zauberhaften Monferratos ist.
Text von Pietro Giovannini
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ZUGÄNGLICHKEIT
Along the way:
Point of interest along the way
SP16
14022 Asti
Italien
Via Guglielmo Marconi
14022 Asti
Italien
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