
Die Langa Astigiana von Roccaverano
Die Langa Astigiana ist – um mit Fenoglio zu sprechen – die letzte „sinaitische“ Langa: abgelegen und intakt, mit ihren Wachtürmen und alten Kapellen, den Terrassierungen, die ein wenig Ordnung in die unwegsamen Wälder bringen, den vergessenen Dörfern, wo Zicklein umherhüpfen und wo einer der hervorragendsten Käse Italiens hergestellt wird.
Hier ist die Landschaft Überraschung und Bestätigung zugleich, ebenso wie seine kleine Hauptstadt Roccaverano, wo alles genauso ist wie es sein soll… Für die Überraschung sorgt die Kirche des Bramante, die man hier so gar nicht erwartet hätte. Bischof Enrico Bruno, Schatzmeister des Papstes Julius II, ließ sie 1509 errichten, so wie es Kardinal Del Carretto mit der Kirche San Lorenzo in Saliceto tat.
Die Piazza ist die perfekte mittelalterliche Kulisse, mit der vom Palazzo der Marchesen erhaltenen Fassade und dem 36 Meter hoch aufragenden, runden Turm, den man bewundern kann. Ebenfalls auf diesem Platz kann man den Robiola di Roccaverano DOP probieren. Das einzigartige Meisterwerk aus Ziegenmilch ist unnachahmlich, ebenso wie die vom Marin geküssten Kräuter und Gräser. Dieser warme, ligurische Wind säuselt von Sehnsucht und Zauber. Weiter geht es zur romanischen Kirche San Giovanni, um sich die Fresken des Meisters von Roccaverano, der auch in Spigno, Murialdo und Calizzano tätig war, anzuschauen und vielleicht auch den letzten mittelalterlichen Friedhof der Langa. Es bleibt gerade noch Zeit, einen Blick auf die bunten Skulpturen im Parco Quarelli zu werfen, und schon geht es in eine Mondlandschaft aus zerbröckelnden, fjordartigen Calanchi und über den Grat hinab nach Mombaldone. Der einzige zu Asti gehörende Ort in diesem Tal ist der Archetyp aller mittelalterlichen Dörfer, mit seinem Stadttor, den um eine einzige Straße gruppierten Steinhäusern und dem Palazzo der Del Carretto, deren Burg nicht mehr existiert.
Von hier aus geht es durch den Ortsteil Garbaoli und wieder hinauf auf den Grat. Wir erreichen den Hügel Bric Puschera und das darunterliegende, kleine Serole. Die Straße schlängelt sich über den zerklüfteten Hang des Höhenzugs bis kurz vor Cortemilia (Route: Alta Langa der Bormida) und geht dann nach Perletto weiter, vorbei an der Pfarrkirche und dem Monteoliveto, einem terrassierten Meisterwerk und heute Sitz des Ecomuseo dei Terrazzamenti della Vite (Ökomuseums der Weinbauterrassen). Und tatsächlich zieren hier die Weinberge wieder die sonnigen Hänge, während der Turm von Perletto unvermittelt auf dem Kamm auftaucht, im Zentrum eines weiteren, alten und geordneten Steindorfs.
Es geht hinab zum Excelsior, dem Flugfeld am Ufer der Bormida, das die Partisanen für die englischen Piloten anlegten. Diese Geschichte wird in einem schönen Museum in Vesime, unserer nächsten Etappe, erzählt. Wir überqueren den Fluss und der linke Hang ist deutlich schroffer, aber der Anstieg vom Rathaus zu den romantischen Ruinen der Burg lohnt die Mühe. Nun geht es zurück nach Roccaverano über die Hauptstraße. Die beiden Etappen auf dem Kamm sind San Giorgio Scarampi mit seinem Turm und Olmo Gentile (ebenfalls mit einem Turm), eher zwei Gemälde als zwei Dörfer.
Text von Pietro Giovannini
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1 Via Roma
14050 Asti
Italien
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